Denken mitmachen, also selber denken, kann ich nur von Sachen her, nicht von Schulbegriffen, weshalb ich über den Status von letzterem im Zweifel bin. Welche Sachen? Summarisch: die Fragmentation der Welt bei Rabelais, die Erzählwürdigkeit des Banalen bei Montaigne, die Selbstvergewisserung des Denkens bei Descartes, die Grenzen der Erkenntnis bei Kant, die Entfaltung des Geistes bei Hegel, Zivilisation als zerfallende Natur bei Rousseau, die phänomenale Produktivität des Bewusstseins bei Husserl, die Zeitlichkeit des Daseins bei Heidegger, die Ich-Losigkeit des Grundbewusstseins bei Sartre, das Überschiessen der Ichbezogenheit bei Tugendhat. Demgegenüber ist das Hantieren mit Schulbegriffen eine unsägliche Überforderung, zunächst des so Hantierenden selbst, denn diese Begriffe gibt es nur kraft der Schulen, nicht kraft der Sachen, das Lebendige aber kommt von den Sachen her.